Kalkaster – Naturfund in der Rhön
Es war für mich eine so große Freude die Kalkaster einmal in der Natur zu finden… auf einer lichtdurchfluteten Bergwiese in der Rhön. Da sie mittlerweile an vielen Orten vom Aussterben bedroht und daher geschützt ist, ist ihr Anblick immer eine wunderbare Überraschung.
Als ich da war, war der Südhang von der noch wärmenden Septembervormittagssonne beschienen, im Hintergrund einzelne, frei wachsende Kiefern und Wachholder. Ein kleines Idyll… und da wächst diese bezaubernde Wildstaude. Sie hat sich über die ganze Wiese verstreut und deswegen tauchten überall durch die Gräser die lila Sterne auf. Schön war das. Ein kleines bisschen heile Welt.
Aster amellus wird auch oft Bergaster genannt. Wie die Bezeichnung Kalkaster, auch auf ihren Naturstandort hinweisend.
Leuchtende Aster amellus
Natürlich steht sie auch in meinem Garten. Aber es ist eben etwas ganz anderes sie in ihrem Wirkungskreis zu sehen. Zur Dämmerungszeit leuchtet ihr Lila übrigens so atemberaubend aus sich selbst heraus. Ich finde es immer wieder faszinierend, dass manche Farben das können. Aber vielleicht sind es ja nicht nur die Farben, sondern das Wesen der Pflanze eben auch.
Ihr bevorzugter Naturstandort
Aster Amellus liebt das Licht und ist natürlicherweise auf sonnig, steinigen und kalkreichen Hängen, im Saum von Trockengebüschen und in lichten Wäldern zu finden, wie z.B. dort in der Rhön, auf der Bergwiese.
Aus dem Griechischen übersetzt, soll Aster übrigens Stern bedeuten. Diese Namensgebung finde ich richtig passend, wenn ich mir die lila Strahlensterne mit goldener Mitte so ansehe. So schön!
Die Kalkaster zu Hause im Garten
Kann man ihr im Garten so einen sonnigen und vor allem durchlässigen Boden anbieten, wird sie sich gerne vermehren. Das tut sie, indem sie ihre Wurzelausläufer in die Peripherie schickt. Sie toleriert Trockenheit über einen langen Zeitraum. Dauert er zu lange an, reagiert sie allerdings mit einer zu früh einsetzenden Blüte, wie z.B. dieses Jahr. Sie hat schon im Juli zügig durchgeblüht, obwohl sie gewöhnlich erst im August anfängt zu erblühen und dann über Wochen hinweg. Das war ihre Schutzreaktion auf die zu lang angehaltene Trockenheit. So konnte sie noch schnell Samen produzieren.
Spätsommerblüte
Normalerweise gehört sie ja zu den Spätsommerblühern. Und diese Blumen bewundere ich so sehr. Den ganzen Sommer wachsen sie, ertragen die Trockenheit und blühen dann, wenn es schon wieder kühler wird, das Licht abnimmt und die Natur rund herum mit dem Reifen beschäftigt ist. Und zu der Zeit sind sie natürlich für Wildbienen, Schmetterlinge und auch für Käfer und Fliegen unglaublich wertvoll. Später bedienen sich dann auch noch Gimpel, Distelfink und Feldsperling von ihren Samen. Zur Raupenentwicklungszeit dient sie auch da manchen Arten als Buffet.
Idealer Pflanzzeitpunkt
Wenn du die Aster amellus in deinen Garten pflanzen willst, eignet sich am besten das Frühjahr. Bei Herbstpflanzungen sind die Ausfälle größer, was ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Ist sie erstmal ein halbes Jahr am Platz, ist sie absolut winterhart. Die Kalkaster kann bis zu 50 cm groß werden. Sie ist robust und pflegeleicht. Im Grunde schneidest du lediglich das vertrocknete Kraut im Frühling und hilfst ihr anfänglich als kleine Pflanze, indem du die Beikräuter entfernst. Später ist auch das nicht mehr nötig.